Geschichte der Pfarrkirche

Die Anfänge einer protestantischen Kirche in Burgpreppach

Der Anfang der heutigen Pfarrkirche reicht zurück in das Jahr 1585, als durch den Freiherrn Georg Ernst Fuchs von Bimbach der Grundstein gelegt wurde. Dies geschah nicht ohne Gegenwehr: Die Gegenreformation des Fürstbischofs Julius Echter war in vollem Gange, so dass er den Bau einer protestantischen Kirche in Burgpreppach verbot. Im Juni 1585 verteidigte der Freiherr Fuchs von Bimbach das Bauvorhaben mit dem Recht seinen evangelischen Untertanen eine Kirche errichten zu dürfen.

Doch der damit begonnene Konflikt eskalierte. Der Fürtbischof sandte seinen Amtsmann aus, um den Bau mit Militärgewalt zu verhindern. Der frühere Pfarrer notierte über dieses Ereignis: "Der Keller zu Ebern Sigmund Lenz war einstens am frühen Morgen mit vielen Reitern und Fußgängern hier, den Bau zu finden und damit seine Worte destomehr Ingress finden möchten nahm er einen Stein und warf ihn in den angefangenen Kirchenbau mit diesen Worten: 'So wahr ich diesen Stein hineingeworfen habe, so wahr soll kein Stein auf dem anderen bleiben, wenn man mit dem Baue fortfahren wird.'." Trotz Vorsprache des Fürtsbischofs beim Kaiser gelang letztlich ungehindert die Fertigstellung der Kirche.

Die Kirche war, so notiert es Pfarrer Moninnger in seiner Pfarrchronik, im Juli 1586 fertig gestellt worden, da im Juli dieses Jahres der Freiherr Georg Ernst Fuchs von Bimbach sein Wochenkind in der Gruft beerdigen ließ. Der eigentliche Tag der Weihe ist aber unbekannt.

Erweiterung im 18. Jahrhundert

Bereits im Jahr 1690 ist die Kirhce innen und außen renoviert worden. Doch waren darüber hinaus weitere Arbeiten notwendig, zumal das Kirchenschiff zu klein und baufällig geworden ist. Der damalige Pfarradjunkt Ehrhardt berichtet in seiner Pfarrbeschreibung, dass "der Thurm von dieser alten evangelischen Kirche stehet noch heutigen Tages. Mit dem Kirchenhaus aber hat man in diesem XVIII. Jahrhundert eine Änderung vornehmen müssen. Denn weil dasselbe eines Theils zu klein, und andern Theil sehr baufällig geworden, ist man mit Hilfe der Evangelischen Nachbarn auf eine Erweiterung derselben bedacht gewesen. Im Jahre 1732 wurde hierzu der Anfang gemacht [...]." Die erweiterte Kirche wurde sodann im Jahr 1734 eingeweiht.

Umbauten im 20. Jahrhundert

Folgt in Kürze.

 

Inschrift von Glocke I mit Christus und Wappen

Eine kurze Geschichte der Burgpreppacher Glocken

Nach dem Bau der neuen Kirche schenkt Ritter Georg Ernst Fuchs von Bimbach 1593 der Gemeinde zwei Glocken, von denen die größere Glocke (Glocke I) heute noch vorhanden ist.

GLOCKE I

von 1593

Die heute größte Glocke (ges' - 7) ist auch die älteste Glocke im Turm. Gegossen wurde sie 1593 von Melchior Moehring in Erfurt und wiegt etwa 775kg. Die Henkel der Krone sind jeweils mit einem bärtigen Männerkopf verziert. Die Umschrift unterhalb der Krone berichtet vom Gießer der Glocke und nennt das Bibelwort aus Joh 25,11. Im Mittelteil der Glocke werden der Stifter der Glocke genannt und acht verschiedene Wappen aufgeführt. Die Umschrift am Schlagrand nennt abschließend das Bibelwort aus Joh 3,16-17.

Ansicht der Glocke II aus Gleußen
GLOCKE II

von 1593

Über die zweite Glocke gibt es keine nähere Informationen in den Chroniken.

1878

Diese mittlere Glocke zerspringt am Ostersonntag des Jahres 1878 während des Trauerläutens für den verstorbenen Freiherrn Anton Fuchs von Bimbach.

1879

Die zersprungene Glocke wird vom Glockengießer A. Herrmann in Schweinfurt eine neue Glocke mit ungefähr 375kg gegossen. Die Umschrift der Glocke lautet "Lobsinget dem Herrn!".

1916

Die Glocke muss im Zuge des Ersten Weltkriegs zu Rüstungszwecken abgegeben werden.

nach 1918

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs erwirbt die Kirchengemeinde eine gebrauchte Glocke aus Gleußen.

1939 - 1945

Diese Glocke (as' +- 0) musste die Kirchengemeinde im Zweiten Weltkrieg abgeben, woraufhin sie nach Hamburg gebracht wurde. Wundersamer Weise wurde sie nach dem Ende des Krieges dort unversehrt wiedergefunden und zurück nach Burgpreppach gebracht. Dort hängt sie bis heute im Kirchturm.

Gußsignatur an Glocke III
GLOCKE III

1698

Mit Geldern aus der Kirchenstiftung und zahlreichen Spenden der hiesigen Protestanten wird eine dritte Glocke mit 2 Zentner und 43 Pfund von einen unbekannten Gießer aus Coburg angeschafft.

1781 / 1795

Im Jahr 1781 bekam diese kleine Glocke mehrere Risse, so dass beschlossen wurde, diese Glocke durch den Guß einer größeren zu ersetzen. Die neue Glocke (Cis) mit 3 Zentner und 28 1/2 Pfund wurde durch den Glockengießer Gottlob Hesse in Coburg gegossen.

1870

Aus dem Vermächtnis der Witwe des langjährigen Kirchenpflegers wird 1870 die bisherige Glocke von Hesse umgegossen. Laut Aufzeichnungen wurde diese Glocke mit ungefähr 210kg von L. P. Lotter in Bamberg gegossen und war mit der Umschrift "Ehre sei Gott in der Höhe!" verziert.

1916

Die Glocke muss im Zuge des Ersten Weltkriegs zu Rüstungszwecken abgegeben werden.

1926

Beim Gießer Vitus Heller in Rothenburg wird die neue dritte und sogenannte Kriegergedächtnisglocke gegossen. "Diese Glocke", so schreibt es der Dorflehrer Kiesel in seiner Chronik "läutet jeweils am Todestag eines Kriegsteilnehmers aus dem Pfarrsprengel Mittag 1 Uhr dreimal."

1939 - 1945

Die erst kürzlich angeschaffte Glocke muss im Zuge des Zweiten Weltkriegs abgegeben werden und wird vermutlich eingeschmolzen.

1955

Die dritte und kleinste Glocke (b' +- 0), die heute noch im Turm hängt ist aus dem Jahr 1955 und außer dem Siegel des Glockengießers ohne weitere Inschriften oder Verzierungen.